Frage: Was ist das Barcamp „Offene Kommunen.NRW“?
Panagiotis Paschalis: Das Barcamp Offene Kommunen.NRW, das jedes Jahr stattfindet, ist eine Veranstaltung überwiegend zivilgesellschaftlicher Akteure, mittlerweile nehmen aber auch viele Mitarbeiter aus Verwaltungen und anderen Organisationen teil. Es findet ein breiter Austausch statt. Letztes Jahr waren wir fast 170 Teilnehmer. Im Mittelpunkt steht immer ein Motto und das Barcamp-Format, das einen breiten Austausch über die verschiedenen Sessions ermöglicht.
Frage Wie funktioniert ein Barcamp?
Paschalis: Ein Barcamp ist ein ausgesprochen partizipatives Format einer Tagung mit offenen Workshops, so genannten Sessions. Bei uns kommen die Teilnehmer am Samstagmorgen in der VHS in Wuppertal-Elberfeld zusammen. Die Teilnahme ist wohlgemerkt kostenlos. Jeder Teilnehmer stellt sich kurz vor. Diejenigen, die eine Session vorbereitet haben beschreiben diese kurz. Je nach Resonanz und Interesse werden der jeweiligen Session ein Zeitraum und ein Raum zugewiesen. Hier finden sich die interessierten Teilnehmer ein, die Vortragenden führen in das Thema ein und es schließt sich eine Diskussion an. Das ganze dauert 45 Minuten, ein Teilnehmer protokolliert den wesentlichen Verlauf und das Ergebnis. Und weiter geht es in die nächste Session. In den zwei Tagen verbringen die Teilnehmer viel Zeit miteinander in den Sessions aber auch bei den gemeinsamen Essen, in den Pausen und abends.
Frage: Was ist der Themenschwerpunkt 2018?
Paschalis: 2018 geht es um das Thema „Aus Fehlern lernen“. Das ist erst einmal ein sehr allgemeines Thema, das viele Sessions ermöglicht. In den letzten Jahren ist ja vieles passiert beim Thema Demokratie, um das Thema Transparenz, um das Thema Open Data. Da ist auch nicht alles gut und richtig gelaufen. Aus den Fehlern kann man sicherlich viel lernen und ich hoffe, dass es da viele fruchtbare Sessions gibt.
Frage: Wer kommt zu diesem Barcamp?
Paschalis: Dabei sind Akteure, die an den Themen Transparenz, Open Data und Open Government interessiert sind, das ist ein breiter Bogen. Erfreulich ist meines Erachtens, dass in den letzten Jahren immer mehr auch Akteure aus den Ministerien und Verwaltungen dazu gekommen sind. Hier gibt es einen Austausch mit denen, die in ihrem System stecken und man lernt gemeinsam nach den Regeln des Barcamps. Das heißt, nicht von unten nach oben oder von oben nach unten, sondern auf Augenhöhe miteinander. Barcamps eröffnen einen anderen Umgang der Teilnehmer als klassische Konferenzen oder Tagungen. Dort sitzt der Referent meist oben, wird anmoderiert und spult sein Programm ab, die anderen bleiben in der Regel passiv, wenn sie Glück haben dürfen sie Fragen stellen.
Frage: Warum sollte man als Bürgerin und Bürger an diesem Barcamp teilnehmen?
Paschalis: Bei unserem Barcamp kann man als Bürgerin, als Bürger in nur zwei Tagen ein breites Spektrum an Informationen um die Themen Kommunen, Transparenz und Open Government mitnehmen. Viele Teilnehmer sind sehr aktiv und auf dem neuesten Stand der Diskussion. Von den wechselseitigen Erfahrungen profitieren alle. Es spricht sich rum wo etwas besonders gut läuft und wie man davon lernt. Die Vernetzung über NRW und darüber hinaus ist für alle Teilnehmer sehr wichtig und schließlich ist das Barcamp ein Stück gelebte Demokratie. Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert wie inspirierend ein solches Bercamp Wochenende wirkt. Ich freue mich auf das nächste am 17./18. November.